Wie die meisten zentralamerikanischen Länder hat sich Panama entlang der Panamericana entwickelt, also immer nah der Pazifikküste. Die Karibik ist abgesehen von Bocas del Toro und den San Blas Inseln (Gebiet einer indigenen Gruppe) kaum erschlossen. Von Panama Stadt aus kann man allerdings eineinhalb Stunden in die Region Colons fahren, das aufgrund der Verbrecherrate bei Touristen jedoch nicht sehr beliebt ist. Trotzdem haben wir uns am Samstagmorgen in diese Richtung aufgemacht und waren gegen 10 Uhr in einer Vorstadt Colons. Dort haben wir aber nur auf einen weiteren Bus gewartet – der nach fast zwei Stunden endlich kam – und uns von der Stadt weg weiter östlich in ländlicheren Regionen gebracht hat. Obwohl ich das Hostel gebucht hatte, wusste ich selbst nicht genau, wo wir eigentlich landen werden und als es beim Warten angefangen hat zu regnen, war unsere Laune dementsprechend etwas gedämpft. Als wir nach eineinhalb Stunden holpriger Fahrt ausgestiegen sind, hat sich aber das letzte Bisschen Unmut in Luft aufgelöst, als wir von strahlendem Sonnenschein, weißem Strand und glitzerndem Wasser empfangen wurden.
Um das ganze noch zu steigern, lag unser Hostel drei Bootsminuten entfernt auf einer kleinen Insel, auf der außer uns und ein paar Einheimischen vielleicht noch zehn andere Touristen waren. Auch im Hostel waren nur noch ein paar weitere Backpacker und nach einem schnellen Check in sind wir sofort in das klare Karibikwasser gesprungen. In dem Moment konnte ich mir nichts besseres vorstellen, als mit den anderen drei Freiwilligen einen weiteren Höhepunkt Panamas zu genießen. Nach einigen Stunden am Strand hatte abends keiner von uns mehr Lust zu kochen und wir haben in einer kleinen Holzhütte leckeren frittierten Fisch gegessen und den Abend am Meer ausklingen lassen.
Am Sonntag sind wir relativ früh wieder an den Strand gegangen und haben unser Glück mit dem Wetter ausgenutzt. Kalte Kokosnüsse haben das ganze noch perfektioniert. Da mittags immer mehr Einheimische auf dem Strand aufgetaucht sind, war es auch nicht ganz so schlimm, als wir zurück in das Hostel sind, um uns fertig zu machen und unsere Sachen zu packen. Da die Busse tatsächlich nur zu bestimmten Uhrzeiten gefahren sind, haben wir die Zeit noch genutzt, gemütlich Spaghetti mit einer leckeren Tomatensoße voll Gemüse zu kochen.
Nach einem doch etwas schmerzlichen Abschied von unserer letzten Karibikinsel für vermutlich die nächsten Jahre, war der Rückweg relativ ereignislos, abgesehen davon, dass der erste Busfahrer wie ein Wahnsinniger gefahren ist (kein Wunder werden die Busse „Diablo Rojo", also rote Teufel genannt) und wir ab Panama Stadt ein starkes Unwetter mit Blitzen im Sekundentakt beobachten konnten. Als ich endlich zuhause ankam, bin ich nach einem kurzen Hallo und einer erfrischend kalten Dusche sofort müde ins Bett gefallen.
Das Wochenende war unglaublich schön und wird den Abschied von meinem Panama wirklich nicht leichter machen. Man gewöhnt sich irgendwie schnell daran, in wenigen Autostunden zu kleinen Paradiesen wie der Isla Grande zu gelangen (aber der Schwarzwald ist ja auch was schönes ;)
Bis dann
Eure Sara
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