Sonntag, 21. Juli 2019

Ciao Panamá, nos vemos pronto!

Vor einigen Tagen war es wirklich so weit, ich hatte meinen letzten Arbeitstag in der Schule. Schon lange hatte ich mir Gedanken gemacht, wie dieser Tag wohl ablaufen wird und wie ich mich bei den Kindern und meinen Kollegen bedanken kann. 


Am Freitag hatte ich endlich einmal meine Deutschlandfahne mit in die Schule gebracht und habe mit den Kindern über mein Land geredet. Sie durften mir auch Fragen stellen und ich habe versucht, diese alle zu beantworten. Vor lauter Fragen kam ich mit dem Antworten aber fast nicht hinterher. Anschließend durften die Kinder selbst eine Deutschlandfahne anmalen, was ihnen unglaublich viel Spaß gemacht hat. 

Währenddessen hatte die Lehrerin die Idee, mich mit einem Handabdruck im Klassenzimmer zu verewigen. Das fand ich eine sehr schöne Idee, da ich die erste Freiwillige in der Schule war und so hoffentlich nicht vergessen werde. Im August wird ein weiterer Freiwilliger in mein Projekt kommen und so die Arbeit weiterführen (ich bin schon gespannt, wo er eingesetzt werden wird, denn als Mann wird er nicht zu den Vorschulkindern gelassen). 
Vor Schulschluss habe ich ganz traditionell einen Kuchen mit Eis gebracht, der an alle Schüler und Lehrer verteilt wurde. Manchen der Schüler wurde dadurch erst klar, dass mein letzter Arbeitstag war und ich habe viele Geschenkchen und Abschiedsbriefe bekommen. Besonders getraut habe ich mich, dass die Kinder meiner Klassen vom letzten und diesem Jahr eine Tasse mit zwei Klassenfotos geschenkt haben, so werde ich mich bei einer Tasse Kaffee gerne an sie erinnern. 

Anschließend haben mich alle Lehrer, die Köchinnen und sogar die Direktorin verschleppt und wir sind nach Aguadulce gefahren. Ich wurde zu leckerem Fisch eingeladen und jeder hat eine Kleinigkeit gesagt. Nach dem Essen wurde es sehr lustig, da wir zu traditioneller Musik getanzt haben und an einem Punkt sogar eine Polonaise durch das Restaurant gemacht haben. Alle gemeinsam haben mir ein schönes Shirt geschenkt und die Lehrerin der Vorschulklasse hat mir ein Tembleque, also den typischen Haarschmuck zur Pollera geschenkt. 
Der Abschied war sehr schön und lustig, weshalb mir erst zuhause bewusst wurde, dass mein letzter Arbeitstag tatsächlich schon vorbei war. Und auch wenn ich den ein oder anderen anstrengenden Moment oder Tag hatte, bin ich immer gerne in die Schule zu meinen Kids zurückgekehrt. Für die Kinder selbst wird es sicher auch eine Umstellung, es gibt manche die fast nur mit mir geredet haben und sich jetzt an die Lehrerin wenden müssen. 
Am Samstag hat sich mein Gastvater extra abends freigenommen und wir sind in die Provinz Herrera zu einem Restaurant an den Strand gefahren. Ich fand die Geste besonders schön, weil meine Gastfamilie nur sehr selten Essen geht und wir so noch einmal einen gemeinsamen Abend hatten. Zurück zuhause hat meine Gastmutter mir eine Tüte mit einigen Andenken Panamas geschenkt, darunter eine Tasche und was ich besonders schön finde, die Ohrringe der Pollera (fehlt mir also nur noch das Kleid selbst). Zum Glück hatte ich auch selbst ein Abschiedsgeschenk mit Kleinigkeiten Deutschlands zusammengestellt, worüber sie sich sehr gefreut haben. 
Am Sonntag sind wir auf meinen Wunsch hin ein letztes Mal nach Copé gefahren, wo wir einen sehr entspannten Tag verbracht haben und ich noch mal mit den Großeltern plaudern konnte. Obwohl es in dem Dörfchen nichts zu tun gibt, war es doch immer sehr gemütlich dort und im Sommer geradezu erfrischend. Alle Verwandten hatten sich sehr über meinen Mamorkuchen gefreut, der am Abend bis auf den letzten Krümel weg war. 

Den Montag durfte ich vormittags mit Packen verbringen, was aber schneller ging als gedacht. Einige Klamotten wurden beim Waschen verfärbt oder abgenutzt, die ich deshalb hinterlassen werde. Dadurch gab es im Koffer Platz für alle neugekauften Sachen. 
Anschließend habe ich mich mit den anderen Freiwilligen, unserer ehemaligen Spanischlehrerin und unserem Local in Penonomé getroffen, um einen kleinen Abschied zu feiern. Treffpunkt war natürlich die Eisdiele Gelarti, die zum Ziel vieler unserer Treffen wurde. Gemeinsam haben wir also Eis genossen und in Erinnerungen des letzten Jahres geschwelgt. An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, wie viel Glück wir mit Davis als unserem Local hatten, da er immer erreichbar war und sich gut um uns gekümmert hat. Das ist (besonders in Panama) nicht selbstverständlich, da diese Arbeit ebenfalls von Freiwilligen ausgeführt wird. 
Damit ist mein weltwärts Jahr offiziell beendet und es ginge eigentlich morgen für mich nach Hause. Wie manche wissen, steht für mich persönlich aber noch ein Highlight bevor, wenn mein Bruder und anschließend meine Eltern mich besuchen kommen. 
Genauer gesagt sitze ich gerade in San Jose, Costa Rica am Flughafen und warte darauf, dass mein Bruder landet. Die letzten Tage sind zum Glück sehr schnell rumgehangen, da ich selbst Urlaub in Kolumbien gemacht habe. Da das aber nicht mehr Teil des Jahres ist, freue ich mich schon darauf, Euch in einem Monat persönlich davon zu erzählen. 

Bis dann
Eure Sara

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