Donnerstag, 13. Dezember 2018

Día de la Madre

Am Samstag, den 8. Dezember, wurde in Panama der Día de la Madre, also Muttertag gefeiert. Das ist hier ein ganz wichtiger Feiertag, der sowohl in den Familien, als auch in öffentlichen Einrichtungen gefeiert wird. Auch bei mir in der Schule wurde am Freitag eine Feier für die Mütter der Schüler veranstaltet, bei der ich ein weiteres Mal ein Stückchen der Kultur kennenlernen durfte. 


Am Donnerstag hatten wir Lehrer uns schon in der Schule getroffen, um den Raum zu dekorieren, Stühle aufzustellen usw. Zu besonderen Anlässen werden in öffentlichen Einrichtungen, also in Schulen und der Uni, aber auch Banken oder Krankenhäusern, Pinnwände zum Thema passend gestaltet. Und auch dieses Mal habe ich geholfen, eine Tafel mit Blumen und Schmetterlingen zu schmücken. Die Arbeitsmoral in Panama gleicht meiner Meinung nach der einer Gruppenarbeit in der Schule: Eine Person arbeitet, zwei stehen daneben und geben Kommentare ab, wie es doch besser gehen würde, die nächste Person sitzt am Handy und bekommt nichts mit und die letzte kommt zwei Stunden später, wenn alle Arbeit getan ist. Das wirkt zwar sehr entschleunigend, da alles sehr entspannt angegangen wird, ist meiner Meinung nach manchmal aber auch sehr anstrengend, wenn man etwas geschafft bekommen möchte. 

Auch am Freitag haben wir Lehrer uns früher in der Schule getroffen, um die Geschenke vorzubereiten. Der Repräsentant der Gegend hat nämlich 150 Geschenke für den Muttertag gespendet, darunter ein Herd, eine Mikrowelle, Bügeleisen, Geschirr, Ventilatoren und vieles mehr. Wir haben die Geschenke mit Nummern versehen, weil später jede Mutter selbst eine Nummer bekommen und damit ihr Geschenk erhalten sollte. 
Um 9 Uhr morgens ging dann die Veranstaltung los, das bedeutet um halb 11 sind die letzten Mütter eingetroffen und um 11 Uhr konnten wir letztendlich anfangen. 
Zuerst wurde die Reigna de las Madres, also die Königin der Mütter durch Losen bestimmt, der von der letztjährigen Königin ein Krönchen, Blumen und eine Schärpe überreicht wurden. Dieses Jahr hat eine ältere Dame gewonnen, die sich darüber riesig gefreut hat (und über den Herd sicher auch). 

Anschließend haben Kinder aus den
verschiedenen Klassenstufen Gedichte und Tänze vorgetragen und es kamen sogar zwei Sänger aus Penonomé, die ein paar schnulzige Lieder gesungen haben. 
Zwischendurch wurden mit den Müttern noch Spiele gespielt, darunter Wettessen und ein spontaner Tanzwettbewerb, bei dem mehrere Frauen ihre Twerking Kenntnisse zur Schau gestellt haben. 


Im Anschluss ging es dann an das Verteilen der Geschenke, was zu einem großen Durcheinander und Rumgeschreie wurde. Denn wir hatten die Nummern nicht geordnet von rechts nach links oder so aufgeklebt, sondern kunterbunt über vier Tische verteilt (ich will ja nicht sagen, ich hätte vorher darauf hingewiesen). Deshalb hat es ziemlich lange gedauert, bis alle Geschenke verteilt waren und die Übrigen noch verlost wurden. 

Zum Abschluss gab es – wie bei allen Feiern – Arroz con Pollo, dazu Rote Bete-Kartoffelsalat und Kuchen. Leider wird dieser dann immer in Styroporbehältern verteilt, was Unmengen an Müll verursacht. Lecker hat es aber wie immer trotzdem geschmeckt!

Ich fand es mal wieder richtig interessant, so einen besonderen Tag miterleben zu dürfen und bin immer wieder froh mich für die Arbeit als Freiwillige entschieden zu haben, da man als Durchreisender oder Tourist solche besonderen Momente gar nicht miterleben könnte. 

Bis dann
Eure Sara

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