Schon bald haben viele Familien angefangen ihre Häuser mit
bunten Lichtern zu schmücken. Obwohl ich normalerweise kein großer Fan von
diesem bunten Geblinke bin, passt es hier irgendwie in das Umfeld von Palmen
und Bananenstauden.
Auch meine Gasteltern sind eines Abends mit einem Haufen
Tüten nach Hause gekommen und haben angekündigt, dass sie den Baum schon
besorgt haben. Voll Begeisterung stand ich an der Tür und habe dann blöd aus
der Wäsche geschaut, als mein Gastvater einen Pappkarton ins Haus getragen hat.
Ganz richtig… wir haben einen Plastikbaum. Das
liegt daran, dass echte Tannenbäume hier sehr teuer sind, da sie aus
Kanada importiert werden. Trotzdem konnte ich dieses zusammengesteckte Bäumchen
nicht wirklich ernstnehmen, obwohl es geschmückt wirklich schön aussieht.
Daneben wurde noch eine Krippe aufgebaut, welche – wie der Baum – nachts blinkt
wie eine Diskokugel. Auch unser Haus wird fröhlich von einem farbwechselnden
Scheinwerfer angestrahlt.
Auch in der Schule haben wir in den letzten Tagen vor den
Ferien gemeinsam Weihnachten gefeiert. An einem Tag wurden zwei Kinder aus
meiner Vorschulklasse als „María y José“ verkleidet und der ganze Haufen ist
singend durch die anderen Klassenzimmer gepilgert. Dabei habe ich auch das
erste Mal ein spanisches Weihnachtslied gehört, Feliz Navidad zählt nämlich
nicht (wer sich das mal anhören möchte, es heißt „El burrito de Belén“).
An einem anderen Tag fand dann die Weihnachtsfeier der
Schule statt, an der erst zu lauter Musik verschiedene Spiele veranstaltet
wurden, wie Sackhüpfen und Zitronenlaufen – die bruchsichere Variante von
Eierlaufen. Danach gab es für die Kinder der Vorschulklasse eine Pinata, was
für alle ein großer Spaß war. Und als die Pinata aufgegangen ist, haben sich
die Kleinen wie Tiere auf die Süßigkeiten gestürzt.
Im Anschluss bestand die Feier eigentlich nur noch aus verschiedenem Essen, angefangen wurde mit Eis und dazu Wackelpudding. Danach ging es weiter mit Kuchen und Eis dazu. Erst dann gab es das eigentliche Mittagessen von Arroz con Pollo, dazu Kartoffelsalat und – man glaubt es kaum – tatsächlich Trauben (fragt mich nicht, wer sich diese Reihenfolge ausgedacht hat). Und weil das noch nicht genug war, bekam jedes Kind noch eine Tüte Süßigkeiten in die Hand gedrückt.
Wie man sich vorher hätte denken können, hatten die Kinder
danach natürlich alle einen krassen Zuckerschock und es gab nicht eine ruhige
Minute mehr für mich. Somit wurde auch das Verteilen der Geschenke eine
aufwendige Angelegenheit, welche wieder einmal von dem Ortsvorsteher spendiert
wurden. Wobei ich es schon diskriminierend finde, dass die Mädchen alle Barbies
bekommen haben, ich hätte mich mehr über das Fußballtor der Jungs gefreut. Im Anschluss bestand die Feier eigentlich nur noch aus verschiedenem Essen, angefangen wurde mit Eis und dazu Wackelpudding. Danach ging es weiter mit Kuchen und Eis dazu. Erst dann gab es das eigentliche Mittagessen von Arroz con Pollo, dazu Kartoffelsalat und – man glaubt es kaum – tatsächlich Trauben (fragt mich nicht, wer sich diese Reihenfolge ausgedacht hat). Und weil das noch nicht genug war, bekam jedes Kind noch eine Tüte Süßigkeiten in die Hand gedrückt.
Trotz der vielen Weihnachtsvorbereitungen und Feste um mich
herum, bin ich noch so gar nicht in Weihnachtsstimmung gekommen. Für mich
passen 30°, strahlender Sonnenschein und kurze Hosen einfach nicht zu
Tannenbäumen und Geschenken. Oder andersherum, Kälte und heißer Tee gehören
einfach dazu! Umso mehr habe ich mich deshalb über das Packet von meiner
Familie gefreut, das mit einem Abstecher nach Rumänien nach einem Monat endlich
angekommen ist. Also habe ich am Wochenende laut Weihnachtsmusik aufgedreht und
meine ersten Plätzchen genossen. Und alleine durch diesen Geschmack kam
Weihnachten ein Stückchen näher für mich!
Damit wünsche ich auch Euch noch eine besinnliche
Adventszeit und setze mich zurück in das angenehm kalte Wasser des Planschbeckens,
das wir heute zur Abkühlung aufgestellt haben.
Bis dannEure Sara
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