Mittwoch, 8. Mai 2019

Cinco de Mayo - Elecciónes

Wie manche vielleicht mitbekommen haben, fanden am Sonntag in Panama die Präsidentschaftswahlen statt. Der letzte Präsident Varela hat das Land in einer schlechten wirtschaftlichen Lage gelassen und nach Aufdeckung der Panama Papers stand immer noch Korruption im Mittelpunkt der Wahlen, gegen die jeder der Kandidaten Maßnahmen versprochen hat. Schon seit vielen Wochen habe ich sowohl online, als auch persönlich den Wahlkampf der Kandidaten mitbekommen und war dementsprechend auch auf das Ergebnis gespannt. 


Am Sonntag selbst ist mir jedoch aufgefallen, dass ich trotz der Präsenz in den Medien sehr wenig über die politischen Ziele der einzelnen Kandidaten wusste. Das liegt zum einen daran, dass es in Panama keine politischen Extremen gibt und auch die Parteien mehr oder weniger gleiche Richtungen anstreben. Zum anderen wurden in den Debatten und Videos der letzten Wochen nur die Probleme des Landes und fehlende Hilfe durch den ehemaligen Präsidenten aufgezeigt, jedoch kaum über die Umsetzung der eigenen Ziele informiert. Letztendlich – so kommt es mir vor – hängt die Wahl am meisten davon ab, welcher der Kandidaten einem am vertrauenswürdigsten erscheint. 

Letztendlich hat Laurentino „Nito" Cortizo der Demokratischen Revolutionären Partei die direkte Wahl mit 33% gewonnen. Mit dieser einfachen Mehrheit wurde er (mit nur 3 Prozentpunkten Vorsprung zu seinem stärksten Rivalen Romulo Rux) für die nächsten fünf Jahr zu Regierungs- und Staatsoberhaupt gewählt, eine Wiederwahl ist in Panama nicht möglich. 
Wie schon angekündigt, möchte er gegen Korruption in Politik und anderen staatlichen Behörden, wie zum Beispiel der Polizei vorgehen. Zu letzterer können andere Freiwillige interessante Geschichten erzählen, wie man mit den Beamten Probleme regeln kann… Außerdem plant er gegen ein Gesetz vorzugehen, welches internationale Lebensmittel den nationalen vorzieht. Von allen Kandidaten war Nito allerdings auch der konservativste, was Themen wie gleichgeschlechtliche Ehe und Abtreibung angeht. 

Gleichzeitig fanden auch regionale Wahlen von Abgeordneten statt, das bedeutet es wurde auch in Penonomé groß Wahlkampf geführt. Befürworter eines bestimmten Kandidaten (oft die gesamte Großfamilie) sind also von Haus zu Haus gezogen und haben so für die Stimmen geworben. Sogar in der Schule hat mir eines der Vorschulkinder ein Armband ihres Kandidaten geschenkt. Ihr war wohl nicht ganz bewusst, dass ich nicht wählen durfte. Solche Aktionen sowie die gehäufte Werbung selbst auf sozialen Netzwerken haben mich mit der Zeit etwas genervt, weshalb ich froh bin, dass die Wahl endlich vorbei ist. Ich bin jedoch sehr gespannt, was man in den folgenden Wochen vom neuen Präsidenten hören wird – hoffentlich positives. 

Ich hoffe ich konnte die Wahl etwas genauer erklären, obwohl ich selbst nicht so ganz den Durchblick habe. Da ist die politische Geschichte Panamas deutlich spannender! 

Bis dann
Eure Sara

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