Las Tablas ist eine Kleinstadt auf der Halbinsel Azuero und ist als Herz des Karnevals in Panama bekannt. Allgemein gilt dieser Teil des Landes als am kulturellsten, da ständig Feste und Paraden ausgeführt werden. Ansonsten wird fast nur Ackerbau und Viehzucht betrieben und ein großer Teil ist kaum besiedelt. Deshalb bin ich aber auch nicht in die Gegend gefahren, sondern habe mich in Las Tablas mit zwei weiteren Freiwilligen nach Pedasí aufgemacht. Das ist eine etwas verschlafene Kleinstadt nah am Strand, die mit bunten Häusern und viel Street Art aber trotzdem einen gewissen Flair hat. Da doch einige Touristen vorbeikommen, war die Stadt angenehm sauber (das fällt mir inzwischen sofort auf) und es gibt ein paar Restaurants.
Am nächsten Morgen sind wir zum nächsten Strand gefahren, von wo aus man mit einem Fischerboot zur Attraktion der Gegend fährt: Die Isla Iguana. Die nach den heimischen Eidechsen benannte Insel liegt circa 20 Minuten Bootsfahrt von der Küste entfernt und lockt mit weißem Strand und hellblauem Wasser, obwohl sie im Pazifik liegt. Eine Besonderheit ist, dass sie im zweiten Weltkrieg von den USA als Übungsplatz für Bomben benutzt wurde, deren Krater immer noch zu sehen sind. Es ist auch schon vorgekommen, dass Taucher Blindgänger im Wasser gefunden haben, die sorgfältig entfernt werden mussten.
Wir haben uns darüber allerdings nicht viele Gedanken gemacht, sondern haben einfach das angenehme Wasser genossen. Außer uns waren nur Panameños und keine anderen Touristen auf der Insel, was eine angenehme Abwechslung war. Gestört wurde unsere Ruhe nur von kleinen Krebsen und Krabben, die über unsere Handtücher gekrabbelt sind. Als ich einen Apfelrest ins Gebüsch geworfen habe, hat es plötzlich hinter mir geraschelt und ich habe nicht nur einen sondern ganz viele große Iguanas entdeckt. Diese waren auch überhaupt nicht scheu, sondern haben sich ohne mich zu beachten im Sand und auf Steinen gesonnt.
Nachmittags sind wir über einen Pfad einmal queer über die Insel gelaufen und sind bei einem kleineren aber fast noch schöneren Strand herausgekommen. Außer uns war dort niemand und wir kamen uns wie auf unserer persönlichen, einsamen Insel vor. Viel mehr als die Sonne zu genießen und zu reden haben wir nicht gemacht und kamen trotzdem müde abends zurück ins Hostel.
Wir hatten wirklich großes Glück mit dem Wetter, denn am nächsten Tag hat es den ganzen Morgen geredet und wir konnten nur im Hostel rumhängen. Nachdem es mittags endlich aufgehört hatte, sind wir noch total leckere Wraps essen gegangen und haben anschließend den Bus zu unserem nächsten Ziel genommen: Playa Venao.
Tagsüber haben wir eigentlich nur am Strand entspannt und die Nachmittage mit Kartenspielen oder lesen verbracht, da es doch schon viel geregnet hat. Zwischendurch haben wir uns leckeres Essen gekocht oder sind zu einem Eisstand mit selbstgemachter Eiscreme spaziert. An einem Vormittag sind wir zu einem Aussichtspunkt gelaufen, von wo aus man eine tolle Sicht über die Bucht hatte. Wir hatten großes Glück, da in den Bäumen am Straßenrand ein Affenrudel gefressen hat. Wir haben uns beim ersten Brüllen zwar ziemlich erschrocken, konnten dann aber den Tieren beim Klettern und Springen zuschauen. Und es hingen auch ein paar richtig goldige Babys auf dem Rücken ihrer Eltern. Ansonsten haben wir tatsächlich nicht sehr viel gemacht, was einfach entspannend war.
Am letzten Abend wollten wir uns kurz vor Ende mal etwas gönnen und haben Pizza und Cocktails genossen. Anschließend waren wir in einem anderen Hostel (bei den ganzen Israelis), wo wir bis in die Nacht getanzt haben. Dementsprechend müde sind wir zwar am nächsten Tag heim gefahren, aber auch genau so glücklich!
Ich bin schon jetzt wehmütig, die tolle und vielfältige Natur Panamas zurückzulassen. Inzwischen richtet sich der Blick mit Unibewerbungen und Wohnungssuche auch immer mehr nach Deutschland und wie es nach dem Jahr weitergeht. Bis es so weit ist, werde ich Euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten!
Bis dann
Eure Sara
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