Dienstag, 9. Oktober 2018

Klein aber fein

Heute möchte ich euch von den vielen kleinen Unterschieden erzählen, die mir während meines Alltags hier in Panama aufgefallen sind. Denn genau diese Kleinigkeiten machen meiner Meinung nach einen wichtigen Bestandteil einer Kultur aus, gerade an diese kann man sich aber auch schnell gewöhnen - mir fallen sie schon gar nicht mehr auf.
Es ist mir allerdings ein Anliegen zu betonen, dass das alles subjektive Beobachtungen und Wahrnehmungen sind, welche natürlich von Region zu Region aber auch schon von Familie zu Familie variieren können und sollen deshalb nicht verallgemeinernd aufgenommen werden.


Im Supermarkt werden einem die Einkäufe eingepackt, leider in haufenweise Plastiktüten, selbst wenn es sich dabei nur um eine Flasche Shampoo handelt. Ich werde immer noch komisch angeschaut, wenn ich dem Einpacker meinen Jutebeutel hinhalte.  
Es gibt überwiegend einstöckige Häuser, die sich aber sehr weit nach hinten strecken können und daher größer sind, als sie von vorne aussehen. Auf vielen Terrassen hängen außerdem Hängematten zum Entspannen und um die Gegend zu beobachten.
Autos haben vorne kein Nummernschild, sondern nur hinten.
Es ist ganz normal, dass fremde Menschen mit unterschiedlichen Zielen in einem Taxi mitfahren. Diese werden dann nach und nach abgeladen.
 
In Autos oder Bussen muss man sich nur vorne anschnallen, aber auch das wird nicht sehr ernst genommen. Um den nervigen Erinnerungston zu vermeiden, wird einfach der Gurt zugeschnallt und man setzt sich drauf. So viel zur Sicherheit im Straßenverkehr.
 
Schule ist hier schichtweise, entweder man geht morgens, was zwar früher ist, dafür aber noch ein bisschen kühler oder man geht nachmittags in der Hitze, kann dafür aber ausschlafen.
 
Orangen aus unserem Garten bzw. allgemein in Panama sind grün. In großen Supermärkten findet man auch orangene Orangen, die sind dann aber aus den USA
importiert.
 
Da Panama recht nah am Äquatorliegt, wird es schon relativ früh dunkel. Und das ziemlich schlagartig. Um 18 Uhr hat man noch schönstes Sonnenlicht, um halb sieben aber ist es schon komplett dunkel. Dafür erlebe ich häufig wunderschöne Sonnenuntergänge wie diesen hier.

Am 15. jeden Monats ist Zahltag, dann ist die Schlange am Geldautomat morgens um sieben schon gut zehn Meter lang.
Gekocht wird hier auf Gasherden. Bloß blöd, wenn dann die Gasflasche leer ist…

Klopapier wird nicht in die Toilette geworfen, sondern in Mülleimer daneben, da die Abflussrohre sonst nicht funktionieren. Klingt im ersten Moment vielleicht abstoßend, ist für mich inzwischen aber völlig normal.
Die Mehrheit der Autos hat abgedunkelte Scheiben, Fenster sowie Windschutz- und Heckscheibe. Ich bin immer noch irritiert, wenn ich nicht weiß, ob jemand in einem Auto sitzt oder nicht.

Bushaltestellen haben hier keine Namen, wenn man bei der nächsten Haltestelle aussteigen möchte, ruft man dem Fahrer einfach laut Parada zu und er hält für einen an. Außerdem bezahlt man erst am Ende der Fahrt, dann weiß der Fahrer auch, wie lange man im Bus war ergo was man zahlen muss.
Popcorn wird hier salzig gegessen. Immerhin nicht mit geschmolzener Butter, wie in den USA, aber trotzdem nicht meins.
Die Fenster haben keine Rollläden, weshalb viele Panamenos auch am Wochenende früh morgens mit der Sonne aufstehen. Für den nächsten Urlaub hier empfehle ich also eine Schlafmaske.
Fußballtrikots werden als Alltagskleidung getragen, überwiegend natürlich das der Nationalmannschaft, welche nach der Weltmeisterschaft immer noch groß gefeiert wird, aber auch europäische Vereine wie Real Madrid oder Manchester United.

Die Schnelligkeit von Autos wird entlang der Panamerikana von Polizisten mit diesen Geschwindigkeitspistolen gemessen (keine Ahnung wie die heißen). Weil diese aber ziemlich auffallen, wird von den Fahrern kurz davor scharf abgebremst und gleich danach wieder aufs Gaspedal getreten.
 
In Außenbezirken wie meinem gibt es keine Müllabfuhr, stattdessen wird der Müll alle paar Tage mit einem kleinen Feuer verbrannt – Papier, Plastik, einfach alles. Inzwischen wundere ich mich nicht mehr, dass immer mal wieder Rauchschwaden über Häusern zu sehen sind.

Sonntags haben eigentlich alle Läden geöffnet, bloß Banken bleiben geschlossen.
Um sein Lachen auszudrücken schreibt man nicht hahaha, da der H-Laut nicht gesprochen wird. Stattdessen schreibt man jajaja, das J wird nämlich ähnlich wie das deutsche H ausgesprochen.
Busse sind SEHR klimatisiert, es passiert daher nicht selten, dass meine Brille sofort beschlägt, wenn ich aus den kalten Bussen aussteige.

Die Böden in den Häusern sind alle gefliest, auch in Schlafzimmern. Meiner Vermutung nach um Ameisen vorzubeugen und das Putzen zu vereinfachen.
 
Ich hoffe, ich konnte euch mal wieder einen Einblick in mein Leben hier in Panama geben. Bei Fragen hinterlasst gerne einen Kommentar oder meldet euch persönlich bei mir.
Bis dann
Eure Sara

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