Dienstag, 16. Oktober 2018

Projektwechsel

Bevor ich Euch von meinem Wechsel in ein neues Projekt erzähle, möchte ich noch ein paar Eindrücke vom Wochenende mit Euch teilen.

Am Samstag war ich wieder einmal mit meiner Gastfamilie in Cope, die Verwandten besuchen. Ich habe gemerkt, dass wir das wohl relativ regelmäßig machen, dabei uns wie in vielen Familien Panamas die Beziehung zur engsten Verwandtschaft sehr geschätzt und gepflegt wird. Obwohl es dort nie viel für mich zu tun gibt, finde ich das doch echt schön und unterhalte mich auch gerne mit den Leuten dort, außerdem konnte ich mich nützlich machen beim Waren Beschriften und Einsortieren.

Ich war aber trotzdem echt froh, dass meine Mitfreiwillige Julia mich am Sonntag zu sich nach Hause eingeladen hat. Ihre Eltern waren nicht zuhause, haben ihr aber gesagt, wir können uns gerne dort breitmachen. Also haben wir einen mehr oder weniger deutschen Brunch organisiert mit Obstsalat, Rührei und Baguette. Den Chicken Nuggets konnte mein Mitfreiwilliger aber doch nicht widerstehen…
Danach hat Julias Cousin uns alle ins Auto gepackt und wir sind in den nahegelegenen Ort La Pintada gefahren, wo ein weiteres Festival, diesmal das des Sombreros, stattfand. Penonomé und die Umgebung ist nämlich bekannt für die Herstellung der berühmten Panamahüte, welche in Handarbeit geflochten werden. Dabei handelt es sich aber nicht um die Hüte mit einem breiten blauen Streifen, die bei einer Google Suche auftauchen, diese werden nämlich eigentlich in Argentinien hergestellt. Der wahre Hut hat mehrere feine eingewebte Streifen oder Muster und wird von Männern wie Frauen mit hochgeschlagener Krempe getragen.


Obwohl es angefangen hat zu regnen, sobald wir aus dem Auto gestiegen sind, und die Parade schon vorbei war, hatten wir eine schöne Zeit, einfach gemeinsam übers Gelände zu schlendern (und dabei wie immer alle Blicke auf uns zu ziehen). Ich bin allgemein froh, weitere Freiwillige in Penonomé zu haben, da es doch sehr schwerfällt, gleichaltrige zu treffen.

Jetzt aber zurück zur Überschrift. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, konnte ich in meinem eigentlichen Projekt kaum Arbeit finden und saß manchmal leider sechs Stunden am Tag nur rum. Daher habe ich nach diversen gescheiterten Versuchen, mich irgendwo einzubringen, bei AFS Panama um einen Projektwechsel gebeten.
Zu meinem Glück konnte ich das mit der Unterstützung meines Freiwilligen und von AFS Panama auch relativ zügig umsetzen und durfte heute in der Grundschule Victor Ramos Vega anfangen. Da diese nur wenige Kilometer von meinem Haus entfernt ist, muss ich jetzt morgens auch nicht mehr die lange Fahrt nach Penonomé auf mich nehmen, sondern muss „erst“ um Viertel vor sieben aus dem Haus.

In der Schule wurde ich von der Direktorin empfangen und durfte gleich in eine Vorschulklasse mitgegangen. Die Kinder haben mich dort mit einem Sprechgesang begrüßt und waren total neugierig, wer ich bin, woher ich komme und was ich hier mache. Als wir draußen ein Spiel gespielt haben, wollten auch alle Mädchen neben mir stehen. Während die Kinder ein Video geschaut haben, bin ich mit der Lehrerin durch die anderen Klassen gegangen und habe mich vorgestellt. Deshalb kamen in der Pause auch viele der älteren auf mich zu und haben mich über alles Mögliche ausgefragt.
Das hat mir ein starkes Gefühl gegeben, in der Schule willkommen zu sein und dass besonders die Kinder sich über meine Anwesenheit freuen. Und ja, die viele Begeisterung über so etwas simples, wie meine blonden Haare, tut auch mal gut.
Ich würde mich freuen, wenn dieses Interesse auch in Zukunft bestehen bleibt und ich in den nächsten Wochen herausfinden kann, wo genau ich helfen und mich einbringen kann, sodass sich langsam ein neuer Alltag entwickelt. Ich habe auf jeden Fall einen neuen Motivationsschub bekommen, diese Aufgabe zu meistern.

Damit seid ihr wieder auf dem neusten Stand und ich verziehe mich mal wieder raus in die Hängematte.
Bis dann
Eure Sara

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