Dienstag, 2. Oktober 2018

Festival de la Mejorana in Guararé

Am Freitag habe ich die Chance genutzt, dass es nachmittags einmal nicht geregnet hat, und bin nach der Arbeit zum ersten Mal hier laufen gegangen. Da ich so weit außerhalb der Stadt wohne, habe ich auch gleich einen schönen (aber matschigen) Feldweg durch die Hügel gefunden. Es tat total gut, nach dem vielen Sitzen mal wieder Sport zu machen und die Landschaft zu genießen, auch wenn ich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit am Ende total durchnässt war.


Am Samstag bin ich nach einem gemütlichen Morgen mit meiner Gastschwester mal wieder nach Cope gefahren, um die Familie zu besuchen. Inzwischen kann ich mich schon viel besser mit den Leuten dort unterhalten, wodurch es für mich etwas spannender ist. Abgesehen davon genieße ich einnfach, das Dorfleben und die Natur drum herum zu beobachten.
Gegen Nachmittag bin ich dann mit ein paar Verwandten einen Berg hochgekraxelt, wo wir von einem großen Stein aus eine wunderschöne Aussicht über das Tal hatten. Diesmal ist zum Glück auch kein Handy runtergefallen. Da merkt man mal wieder, vn welchem Vorteil es ist, Anwohner zu kennen, denn als Tourist hätte man diesen Geheimplatz nie gefunden.
Im Hintergrund kann man die Straße nach Penonomé erkennen
Ich war dann schon relativ früh im Bett, zum einen weil mich die vielen Moskitos genervt haben und zum anderen musste ich am nächsten Tag schon früh raus.
 
Der Betreuer in Penonomé hat nämlich für alle Austauschschüler und Freiwilligen einen Bus nach Guararé in der Provinz Los Santos organisiert, wo das alljährliche Festival de la Mejorana  stattfand. Nach knapp zwei Stunden Fahrt sind wir in dem kleinen Ort angekommen, wo schon mächtig was los war. Viele der Besucher trugen die traditionelle Tracht, Frauen die sogenannte Pollera, welche mehrere tausend Euro kostet, da sie von einer einzigen Person in Handarbeit hergestellt und mit vielen Ketten und Haarschmuck verschönert wird. Die Männer haben es im Vergleich dazu mit einem Hemd, Hosen und dem typischen Panamahut etwas einfacher, dazu Cutarras, also Ledersandalen und eine Umhängetasche, die Chacara, was bei den heißen Temperaturen auch sicherlich angenehmer zu tragen ist, als die vielen Schichten der Kleider.

Im Zentrum des Dorfes gab es viele kleine Stände, wo traditionelle Handarbeiten verkauft wurden und es wurde verschiedenes Essen angeboten, von gegrilltem Fleisch bis zu zuckrigem Wassereis. Das Highlight des Festivals war eine große Parade mit Gruppen aus verschiedenen Regionen, welche meistens eine Königin in ihrer schönen Tracht auf einem Wagen präsentierten. Die restlichen Mitglieder sind dem Wagen hinterhergetanzt zu typischer Musik wie Trommeln und Akkordeon. Das ganze war eher wie eine fortschreitende Party als ein Umzug und man wurde von der guten Laune einfach angesteckt.

Zwei der Gruppen repräsentierten auch das indigene Volk der Kuna, welche durch eine andere Tracht und besondere Tänze auffielen. Leider habe ich noch nichts über deren Bedeutung erfahren und hoffe, in meinem Jahr noch mehr über die Kultur der Uhreinwohner zu lernen.

Trotz der Hitze (und einem leichten Sonnenbrand trotz 50+ Sonnencreme), hatte ich unglaublich viel Spaß mit den anderen Freiwilligen und habe viele neue Gegenstände, Essen und weitere außergewöhnliche kulturelle Eigenheiten kennengelernt. Ich habe besonders die Parade als einen Ausdruck der stolzen, lebensfrohen Kultur empfunden, in der gerade Musik und Tanz eine große Rolle spielen.

Bis dann
Eure Sara

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen