Freitag, 2. November 2018

Mein neuer Alltag

Inzwischen bin ich seit knapp drei Wochen in meinem neuen Projekt, der Grundschule ganz in der Nähe von meinem Haus. Inzwischen habe ich mich gut in den neuen Alltag eingefunden und möchte euch gerne von meinen täglichen Aufgaben berichten.

Mein Arbeitstag fängt morgens um sieben an und netterweise holt mich der Busfahrer, der auch die Kinder einsammelt, direkt vor der Haustür ab. Von sieben bis elf Uhr morgens arbeite ich in einer Art Vorschulklasse mit, in der knapp 30 Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren sind. Ich habe es aber noch nie erlebt, dass an einem Tag die Kinder vollständig anwesend waren.
Mit den Kindern malen wir viel, sie dürfen zwischendurch puzzeln oder andere Spiele spielen und sie lernen auch schon, die ersten Buchstaben zu schreiben. Zwischendurch haben die Kinder aber oft auch keine Aufgabe oder die Lehrerin geht einfach aus dem Zimmer und dann liegt es an mir, die Bande einigermaßen ruhig zu halten. Das kann ganz schön anstrengend sein und ich bin noch eifrig dabei, mir Beschäftigungsspiele zu überlegen.
An einem Tag haben sie Informatikunterricht (das bedeutet Film schauen) und manchmal gehen wir auch nach draußen zum Sport, wo ich mit ein paar Spielen aus meiner Schulzeit (hach ist das lange her) punkten konnte.
Außerdem kommt montags ein Tanzlehrer extra in die Schule und bringt den Kindern den traditionellen Tanz, Típico genannt, bei. Dabei ist es für die Kinder völlig selbstverständlich, als Paar zu tanzen und sie zeigen keine Scheu, wie ich sie von uns in Deutschland kenne. Ich finde es sehr schön, dass schon ab jungen Jahren das Tanzen beigebracht wird und hat mir noch einmal gezeigt, was es für ein wichtiger Bestandteil der Kultur ist. Im Gegensatz dazu ist es meiner Meinung nach sehr schade, dass in Deutschland nur noch wenig Wert auf das Lernen von Standarttänzen gelegt wird.
Nach einer Pause mit Mittagessen setzte ich mich nachmittags bis drei bei den höheren Klassenstufen in den Unterricht, wobei schon um mich gestritten wurde. Dort habe ich bisher eher beobachtet oder einzelnen Kindern geholfen, aber es dauert noch ein bisschen, bis ich mich selbst vor eine Klasse stellen werde.
Besonders beeindruckt sind die Kinder davon, dass ich gerade meine dritte Fremdsprache lerne und sie wollen immer wieder Wörter auf Deutsch oder Englisch wissen. Dabei kommt es schon mal vor, dass sie nach einem Wort fragen, dessen Bedeutung ich nicht kenne, woraufhin ich einfach irgendein deutsches Wort nenne. Da die Kinder sich die Wörter eh nicht merken, macht das für sie ja keinen Unterschied… :D

Auffallend ist auch, dass sich jeden Montagmorgen alle Schüler sowie Lehrer und Direktorin auf einem Platz versammeln, wo feierlich die Flagge gehisst wird und die Nationalhymne gesungen wird. Solche Zeichen des Nationalstolzes kenne ich schon aus den USA und ich habe mir schon einige Gedanken darüber gemacht, wieso man sich in Deutschland immer noch so sehr gegen so etwas wehrt bzw. ob eine Einführung sinnvoll wäre. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, die deutsche Nationalhymne schon einmal wo anders, als bei Fußballspielen gehört zu haben.  
Aber genug dazu, ich fühle mich in meinem neuen Projekt schon sehr wohl, da mich nicht nur die Schüler mit offenen Armen empfangen haben, sondern auch meine Kollegen sehr herzlich sind. Besonders morgens in der Vorschulklasse bin ich immer beschäftigt und mir wird garantiert nicht mehr langweilig.

Das war es auch schon aus meinem Alltag, auf den nächsten Blog könnt Ihr euch auch schon freuen! Aber mehr verrate ich noch nicht.

Bis dann
Eure Sara

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