Samstag, 2. März 2019

Ministerio de Ambiente

Einer meiner Mitfreiwilligen hier in Penonomé arbeitet im Umweltministerium, auch Miambiente abgekürzt. Die vergangene Woche, wurde ich eingeladen, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten. Froh über die Abwechslung, bin ich am Montag früh aufgestanden und ins Büro gefahren. 
Einige seiner Kollegen haben gerade an einem Projekt mit der Abteilung in Panama Stadt zusammengearbeitet, bei dem die Qualität der Flüsse in ganz Panama getestet werden soll. Unsere Aufgabe bestand folglich darin, zu den Flüssen in der Umgebung zu fahren und Wasserproben zu nehmen, welche dann ins Labor nach Panama Stadt geschickt werden. 

Von jedem Fluss wurden drei Proben genommen: Eine weiter oben, wo der Fluss entspringt, eine in der Mitte und die letzte kurz bevor er ins Meer fließt. Am ersten Tag haben wir den ‚Experten‘ zugeschaut und gelernt, wie oft man die Gläser waschen muss, welche bis wo hin gefüllt werden und wie man die Sonden zur Messung vor Ort benutzt. 
Die folgenden Tage durften wir auch selbst die Proben nehmen und Werte wie Temperatur und pH-Wert messen. Die Temperatur der Flüsse steigt mit dem Verlauf natürlich an und erreicht kurz vor dem Meer eine Temperatur von bis zu 29° Celsius. Dementsprechend war es auch nicht so schlimm, als das Wasser einmal höher als unsere Gummistiefel stieg und wir bis zu den Oberschenkeln im Fluss standen. 
Obwohl es sich nicht um schwere körperliche Arbeit gehandelt hat, war ich am Ende des Tages in der Sonne immer müde, was um ehrlich zu sein mal wieder sehr gut tat. Ich fand es außerdem sehr interessant mehr über die Arbeit des Ministeriums zu erfahren, welches erst seit wenigen Jahren ein offizieller Teil der Regierung ist und mit deren finanziellen Mitteln hoffentlich gute Arbeit leisten kann. 

Gestern sind wir dann noch zu den Nationalpark nach Cope gefahren, den ich ja schon kannte. Es war aber deutlich weniger Arbeit, mit dem Pick Up zum Eingang zu fahren, als den steilen Weg hoch zu wandern. Obwohl wir uns noch im Hochsommer befinden, musste ich im Park als erstes eine Weste anziehen, da es durch die Hochlage doch sehr kalt bleibt und sogar leicht getröpfelt hat. Das war tatsächlich richtig angenehm und der Dschungel ist jedes Mal aufs Neue atemberaubend. 

Apropos Natur möchte ich am Schluss noch eine kleine Anekdote erzählen, denn Panama birgt jeden Tag neue Überraschungen. Als ich gestern aus meinem Zimmer kam, stand mein Gastvater auf einer Leiter und hat mit einer Taschenlampe die Decke abgeleuchtet. Auf die Frage, was sie denn suchen, hat meine Gastmutter mir ein Tier genannt, dessen Name ich jedoch nicht kannte. Während sie also ein Bild sucht, meint mein Gastbruder, dass es von der Decke auf dem Boden gefallen ist. In dort lag ein lebendiges Skorpion von circa acht Zentimetern Größe. Um es zu töten, möchte mein Gastvater (In Flip Flops) auf den Körper stehen und hat gerade rechtzeitig gemerkt, wie der Stachel näher kam. Er zieht also den Fuß weg, das Skorpion krabbelt auf mich zu, ich springe auf einen Stuhl und meine Gastmutter liegt vor Lachen auf dem Sofa. Letztendlich war das Tier tot und mir wurde erklärt, dass es im Sommer in der Tat Skorpione in Panama gibt und ich doch mein absuchen soll, wenn ich länger weg war. Da sage ich nur oh wie schön ist Panama…

Bis dann
Eure Sara 

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