Dienstag, 2. April 2019

Santa Fe

Mir ist zuletzt aufgefallen, dass ich nur noch knapp vier Monate in Panama habe. Deshalb habe ich mir für die folgenden Wochenenden noch einmal einige Orte rausgesucht, die ich besuchen möchte, denn die Zeit vergeht mittlerweile rasend schnell. Am letzten Wochenende bin ich also freitags mit meinem gepackten Wanderrucksack in die Schule gekommen. Das war DIE große Attraktion des Tages, da unter Panameños backpacken nicht sehr üblich ist. Und ein paar Kinder wollten sich schon von mir verabschieden, da sie dachten, ich würde schon zurück nach Deutschland fahren. Stattdessen saß ich um halb zwölf im Bus nach Santiago und habe von dort ohne Probleme einen weiteren Bus nach Santa Fe, Veraguas genommen.


Das kleine Dorf ist für seine schöne Natur mit vielen Flüssen und etwas höhere, ländliche Lage bekannt, weshalb es zur Abwechslung etwas kühler ist. Im Dorf selbst gibt es allerdings nicht viel abgesehen von ein paar kleinen Supermärkten und einem zentralen Platz. Man merkt jedoch, dass etwas mehr Geld durch Touristen einfließt, es gibt zum Beispiel Gehwege und in regelmäßigen Abständen Mülleimer (in Penonomé ist tatsächlich beides kaum vorhanden).
Am Freitag bin ich schon gegen Nachmittag in meinem Hostel angekommen, das einen sehr schönen Außenbereich zum relaxen hat – und warmes Wasser als Bonus dazu. Darauf bin ich noch etwas durch das Dorf gelaufen und habe anschließend an einem Fluss entspannt. Abends während ich mir etwas zu essen gekocht habe, ist der Strom ausgefallen, was aber wohl relativ normal ist, denn das Hostel war mit Kerzen vorbereitet.
Am nächsten Tag bin ich mit einem Mädchen aus Frankreich zu dem sogenannten Alto Piedra, also hohen Stein gefahren, von wo aus man zu mehreren Wasserfällen wandern kann. Wegen der hohen Lage war es richtig angenehm kühl und tatsächlich wolkig mit ganz leichtem Nieselregen zwischendurch. Dementsprechend war der Pfad durch den Wald auch matschig, aber trotzdem unglaublich schön, da er vor grün nur so leuchtet. Auf dem Weg zu mehreren Wasserfällen konnten wir viele verschiedene Pflanzen entdecken und haben eine große Anzahl an Schmetterlingen beobachtet, von klein bis Handteller groß.
Danach sind wir auf einem Waldweg zurück in das Dorf gelaufen, von wo aus man eine schöne Aussicht über das Tal hatte. Wir sind immer wieder an Häuser vorbeigelaufen, die bis in die Berge hinauf verstreut sind. Die Bewohner waren alle sehr freundlich und ein älterer Herr hat uns einen großen Stapel Bananen frisch von der Staude geschenkt – die besten, die ich in Panama bisher gegessen habe.
Leider hat sich mit den Häusern auch der Müll entlang des Weges gehäuft, sodass wir uns irgendwann einfach eine der Plastiktüten geschnappt haben und den größten Müll eingesammelt haben. Von einer sogenannten Abenteuertüte habe ich schon mehrmals online gelesen und halte sie für eine gute Idee, leicht etwas für die Orte, die man besucht, zu machen.
Nachdem es am Samstagabend wieder keinen Strom gab, bin ich schon bald schlafen gegangen, da ich am Sonntag früh aufstehen wollte. Mit der Französin bin ich morgens losgelaufen, als es noch nicht ganz so heiß war. Unser Ziel war der sogenannte Cerro Tutte, ein Gipfel von dem aus man eine wahnsinnige Aussicht hat. Vorher mussten wir allerdings erst 600 Höhenmeter dorthin überwinden, leider durchgängig über einen Geländeweg, der auch von den Pick-Ups der Locals benutzt wird und deshalb zwischendurch super steil war (separate Wanderwege sind hier leider eine Seltenheit).
Dafür wurden wir wie gesagt auch mit einer gigantischen Aussicht belohn, die den anstrengenden Aufstieg wett gemacht hat. Man konnte oben angekommen auf mehrere kleine Gipfel klettern und einen Rundumblick genießen, welcher nicht einmal durch andere Wanderer gestört wurde, da außer uns nur zwei weitere Leute oben waren. 
Wie immer im Sommer war es aber natürlich super windig und ich musste aufpassen, dass mir die Mütze nicht vom Kopf geweht wird. 
Auch wenn ich nach der langen Wanderung sehr fertig und von oben bis unten verschwitzt war, bin ich stolz ins Hostel zurück gekommen, über das was wir geleistet haben. Nach einer abkühlenden Dusche habe ich mich auch schon in den Bus nach Hause gesetzt und habe fast die ganze Fahrt durch geschlafen.
So ging ein weiteres ereignisreiches Wochenende zu Ende und ich bin glücklich zurück nach Hause gekommen mit dem Wissen, ein weiteres Stückchen Panama kennengelernt zu haben.

Bis dann
Eure Sara

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